07.09.2021.

Ja, mit den Traditionen ist das so eine Sache!

Es gibt traditionsbewusste Menschen, die hängen daran… und es gibt Menschen, die sie als unnötige Altlast empfinden.

Im Fall der Hammer Mühle gehören wir definitiv zu denjenigen, die daran hängen. Als letztes Mühlengebäude in der City hat die stets gut besuchte Gaststätte einen festen Platz in der Bielefelder Stadtgeschichte. Direkt am Grünzug gelegen ist die Hammer Mühle ein Magnet und gibt dem Naherholungsgebiet an der Ecke Mühlenstraße ein stimmungsvolles Entreè.

Eine 1A Lage – ohne Zweifel!

Das Restaurant mit besten Referenzen im Internet wurde von der Pächterin Sigrid Niewerth seit 2009 mit Herzblut betrieben. Aber Corona und die fragwürdigen Lockdowns haben die Wirtschaftlichkeit der Hammer Mühle wie bei vielen anderen Unternehmen in Frage gestellt. Nun läuft die Pacht zum Jahresende aus und wen wundert`s? Investoren planen den Abriss, um die 1A Lage Rendite trächtig nach ihren Vorstellungen umzugestalten.

Und wieder ginge damit ein Stück Stadtgeschichte und Heimat-Lebensgefühl der Bielefelder, die hier schon länger leben, verloren.

Wir sagen Nein zum Abriss der Hammer Mühle!

Bielefelder Stadtgeschichte macht sich auch an den Gebäuden fest und muss sichtbar bleiben!

Gemütlichkeit und Gastfreundlichkeit machen einen großen Teil des Wohlbefindens im Park aus und können nicht einfach durch Neubauten ersetzt werden. Die Stammgäste und Besucher des Grünzugs haben eine Bürgerinitiative gegründet, um das schöne stimmungsvolle Mühlengebäude zu retten. Mit einer Plakataktion an den Bäumen werben sie für ihr unterstützenswertes Anliegen.

Damit engagieren sie sich nicht nur für den Traditionsraum an der Mühlenstraße, sondern für die Stadt Bielefeld im ganzen.

Die Stadtplaner im Rathaus machen in Sachen Verdichtung der Wohnbebauung keine halben Sachen. Mehrgeschossige Gebäude-Klötze mit Preisen bis zu 5.000,- € pro m² sind vielerorts zu „bestaunen“. Frei nach dem Motto: „Wir haben Platz!“ Damit es in der City nicht zu voll wird, folgt sogleich die zu Recht umstrittene Verkehrswende, die Bielefeld autofrei machen will. Die zahlreichen Baustellen beweisen: Es bleibt kein Stein auf dem anderen!

Umso wichtiger ist es, auch einmal „Halt“ zu rufen und inne zu halten. Es gibt auch noch etwas anderes: Erinnerungen und Heimatgefühle, Vertrautheit und Wohlgefühl,…

Diese Dinge sind nicht mit Geld aufzuwiegen!

Stadtgeschichte ist ein Teil unserer Bielefelder Identität und muss bewahrt werden.