22.02.2021.

Die Vereinigung Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) fordert für Bielefeld sogenannte Pop-Up-Radwege. Unter dieser Bezeichnung versteht man einen auf die Schnelle angelegten Radweg, für den ein breiter roter Streifen auf die Straße gelegt wird, der einen großen Teil der Autofahrbahn einnimmt.

Bei der Idee eines solchen Provisoriums handelt es sich aus Sicht der Bielefelder AfD-Ratsgruppe um den aktionistischen Gedanken eines grünen Lobbyverbands, von dem die Frankfurter Allgemeine Zeitung 2017 behauptete, er sei ein „von Abmahnungen lebender Interessenverein“. Im Jahr 2012 bezeichnete eine Kammer des Landgerichts Hannover eine Forderung der Organisation nach einer Vertragsstrafenzahlung in einem konkreten Fall als missbräuchlich. Die DUH lässt sich außerdem durch ausländische Autohersteller wie Toyota fördern, um in Deutschland Fahrverbote durchzusetzen, welche die hiesige PKW-Industrie unter Druck setzen.

Dass die Umsetzung der geforderten Pop-Up-Radwege nicht so einfach wie gewünscht ist, bestätigt die Bielefelder Nahmobilitätsbeauftragte Barbara Choryan und verweist auf die Komplikation bei Kreuzungen und die Umstellung ganzer Ampelsysteme. Die AfD-Ratsgruppe schließt aber ausdrücklich nicht aus, dass einzelne Forderungen nicht trotzdem unterstützenswert sein können, wie etwa, wo die Nachfrage dies hergibt, der Ausbau von Radschnellwegen getrennt von Autostraßen. Schließlich bekennt sich der Kreisverband bereits im Kommunalwahlprogramm zu einem fahrradfreundlichen und -sicheren Bielefeld.

Ratsherr Maximilian Kneller mahnt allerdings zur Differenzierung: „Ja, wir sind für eine schnelle Anbindung mit dem Rad, aber nicht zulasten von Autofahrern und Sicherheit. Von ideologischen Maximalforderungen, wie den von der DUH geäußerten Wünschen nach einer Geschwindigkeitsreduktion auf 30 km/h in allen Nebenstraßen oder planungsschwachen und somit gefährlichen Pop-Up-Radwegen nehmen wir grundsätzlich Abstand. Bielefeld war zu lange Planspiel für Lobbygruppen und Parteien, die Klientelpolitik betreiben.“