Dazu passend ein Interview Ausschnit aus Fokus Money unter der Rubrik Wirtschaftspolitik mit Prof. Otte vom 16.07.2018 :
MONEY: Glauben Sie wirklich, Präsident Trump treibt es da zum Äußersten? Rauschen wir mit Vollgas in die Katastrophe? Die Erfahrung zeigt doch: Ein freier Handel führt stets zu mehr Wohlstand und weniger Streitereien. Wer miteinander Geschäfte macht, schlägt sich nicht so leicht. Auch bei Donald Trump sollte sich diese Einsicht irgendwann durchsetzen.
Otte: Sie vergessen: Die USA führen schon seit Jahren einen knallharten Wirtschaftskrieg zu Gunsten ihrer eigenen Konzerne, das war schon unter Obama und Clinton so. Die machten es nur geschickter. Nehmen Sie die Stimmungsmache gegen den Diesel. Das kommt aus den USA. Die US-Autoproduzenten können keine effizienten Diesel bauen, die Ausländer erzielten daher gute Absätze. Also werden Abgaswerte so angesetzt, dass sie kaum zu erreichen sind. So schafft man sich die Konkurrenz vom Hals.
Und in Europa springen dann noch Politiker und Institutionen auf diesen Zug und positionieren sich gegen die Industrie und Arbeitsplätze im eigenen Land. Während die USA bei den Dieseln, die dort vor allem gebaut werden, nämlich große Motoren für Lkws und Ähnliches, großzügig Ausnahmeregelungen erteilen, obwohl sie wahre Dreckschleudern sind. Das ist alles kein Zufall. Dahinter steckt Strategie.