09.12.2018.

Das war’s dann mit der CDU als „Volkspartei“. Auf dem Hamburger Parteitag hat sich die CDU davon verabschiedet. Nach allem, was Merkel diesem Land und ihrer eigenen Partei angetan hat, stimmten die Delegierten für „AKK“ – „Angelas Kleine Kopie“ – als Parteivorsitzende und damit für die Fortsetzung des Systems Merkel.

Die Chance zur Erneuerung nicht genutzt: Die neue CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer ist eine enge Vertraute von Angela Merkel Foto: picture alliance / Xinhua News Agency

Jetzt also auch formal: Weiter so. Die CDU ist vom System Merkel offenbar so durchdrungen, daß sie sich an ihrer Spitze gar nichts anderes vorstellen kann. Die Merkelianer in Politik und Medien frohlocken: Ihre Chefin hält weiter die Zügel in der Hand.

Der nordkoreanische Dauerapplaus für die gewohnt banale Abschiedsrede der bisherigen Parteichefin hat die Richtung vorgegeben: Weitermerkeln bis zum bitteren Ende.

Möglicherweise ist die CDU reif für die Spaltung. Ruhe wird in der Union nach diesem Ergebnis so schnell nicht einkehren. Für Deutschland heißt das allerdings: Die Krise geht in die Verlängerung, und ein Beginn der Aufräumarbeiten rückt in noch weiterer Ferne.

Hermann Hesse, Bundesschatzmeister der CDU-Mittelstandsvereinigung, bezeichnete die Wahl des 33 jährigen ‚Junge Union’ Vorsitzenden Paul Ziemiak zum Generalsekretär als ersten „Griff ins Klo von AKK“. Auf Facebook schreibt er dazu weiter: „ Unglaublich, wie man jemanden zum General vorschlagen kann, der noch nie mit bodenständiger Arbeit Geld verdient hat, der keinen vernünftigen Abschluss vorweisen kann und das reale Leben nur aus der Politikbrille kennt.“ Danach entschuldigte sich Hesse und bezeichnete seine Kritik als schlechten Stil, legte dann aber gleich nach, in dem er Kramp-Karrenbauers Verhalten als „ungeheuerlich und unmoralisch“ bezeichnete. Die Afd freut sich auf die Auseinandersetzung mit dieser neu formierten CDU und fragt sich, wie viele „Griffe ins Klo“ es bei der CDU/CSU noch geben wird.

Neuer CDU-Generalsekretär: Weder Berufsabschluss noch abgeschlossenes Studium.

Der CDU-Parteitag wählte mit knapp über 50 % (!) den 33-jährigen Paul Ziemiak zum Generalsekretär. Dieser hat keinen Berufsabschluss und kein abgeschlossenes Studium. Das Studium der Rechtswissenschaften hat er erfolgreich abgebrochen und Unternehmenskommunikation studiert er nach eigener Aussage noch immer.