30.10.2019.

Der CDU-Fraktionschef im Thüringer Landtag, Michael Heym, stellt eine Dreierkoalition mit AfD und FDP in Aussicht. Lässt ihn der Willen zum Machterhalt plötzlich demokratisch denken?

Die Wähler Thüringens fühlen sich regelrecht verschaukelt. Nicht nur, dass fast ein Viertel von ihnen – allesamt haben sie ihr Kreuzchen bei unserer Bürgerpartei gemacht – ausgegrenzt werden. Auch die Unterstützer von Mike Mohrings CDU trauten ihren Ohren kaum, als er offen über eine Koalition mit den Linken phantasierte. Selbige hatte er noch im Wahlkampf immer wieder aufs Schärfste abgelehnt, versprach, niemals mit Ramelow gemeinsame Sache zu machen.

Prompt ereilte ihn ein Rüffel aus dem Thüringer Landtag, vermutlich sogar aus Berlin, wo man angesichts der erdrutschartigen Verluste längst in Panik hyperventilierend im Kreis denkt. Die Union ist in der Abenddämmerung ihrer Machterosion angekommen und inzwischen derart zerstritten, dass man nicht einmal mehr zum Telefon greift, um sich abzusprechen. Umso überraschender der Vorstoß vom CDU-Fraktionschef im Thüringer Landtag, Michael Heym.

Dieser formuliert sich wie folgt: „Man tut der Demokratie keinen Gefallen, wenn man ein Viertel der Wählerschaft verprellt. Rechnerisch reicht es für ein Bündnis AfD, CDU und FDP. Ich finde, das sollte man nicht von vornherein ausschließen.“ Richtig so. Die AfD ist von 23,4 Prozent der Thüringer gewählt und verdient ihren Platz in der Regierung. Mit CDU und FDP ist ein konservatives Bürgerbündnis möglich – zum Wohle Thüringens und seiner unerschrockenen Einwohner!