13.03.2020.
Blutdrucksenker, Schmerzmittel, Grippemedizin: Immer öfter hören Patienten, Medikamente seien nicht lieferbar. Das liegt auch daran, dass viele Pharmazeutika längst dort herkommen, wo auch Turnschuhe und Flachbildschirme hergestellt werden: Aus China. In Zeiten von Corona können die Folgen fatal sein.
285: So viele, teils lebenswichtige, Medikamente sind laut dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte derzeit nur schwer oder gar nicht lieferbar – manchmal dauert der Engpass sogar mehrere Monate. Wie kann das sein?
Die Globalisierung hat längst auch das Gesundheitssystem erfasst: Wie Modemarken unsere Kleidung, lassen auch Krankenhäuser und -kassen unsere Medikamente inzwischen dort herstellen, wo besonders billig produziert wird: in China. Für die ganze EU ist das Reich der Mitte zu einem Schlüsselland für die Herstellung von Arzneimitteln geworden – mit schlimmen Folgen für heimische Anbieter:
Die letzte deutsche Produktionsstätte für Antibiotika in Frankfurt am Main musste vor wenigen Jahren ihre Pforten schließen. Das Fachmagazin Deutsches Ärzteblatt erläuterte:
„Das Preisniveau, das die Krankenkassen und die Arzneimitteleinkäufer der Kliniken erwarteten, sei so niedrig gewesen, dass ‚Made in Germany‘ zu diesen Kosten nicht länger möglich gewesen sei.“ Die maroden Krankenkassen profitieren:
4,5 Milliarden Euro sollen sie im Jahr 2018 durch die Auslagerung der Produktion nach China gespart haben. Das Nachsehen haben die Patienten. Kommt die Produktion ins Stocken – wie aktuell wegen der Corona-Epidemie – bleiben auch bei uns die Medizinschränke leer!
„Die AfD-Fraktion hat einen Maßnahmenkatalog erstellt, mit dem die Landesregierung Lieferengpässe vermeiden und Medikamentensicherheit schaffen kann“, erklärt Dr. Martin Vincentz, gesundheitspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion NRW. „Schwarz-Gelb wäre gut damit beraten, ihn anzunehmen, denn die letztendliche Verantwortung, die Menschen mit Medikamenten zu versorgen, liegt beim Landesgesundheitsministerium.“
„Ein Gesundheitssystem, das sich um das Wohlbefinden der Bevölkerung kümmert“, fügt Dr. Vincentz hinzu, „sollte grundsätzlich nicht nach dem Discounterprinzip handeln. Die Medikamentenversorgung muss immer gewährleistet sein. Das geht nicht, wenn sie auf der anderen Seite der Erde stattfindet. Leider haben die Altparteien in den letzten Jahrzehnten bei der Globalisierung weder Maß noch Mitte gekannt.“
➡️ zum AfD Antrag „Medikamentenversorgung in Nordrhein Westfalen sicherstellen – Lieferengpässen entgegenwirken“: https://bit.ly/2ICNUJL