25.07.2020.
Reichelt, Poschardt, Klusmann & Co: Dies sind die Namen von Verlierern. Als Chefredakteure führen sie die Riege deutscher Print-Leitmedien an – und die sind auch weiter auf strammer Talfahrt – wie die jetzt veröffentlichten Auflagenzahlen für das 2. Quartal belegen. Immer weniger Leser interessieren sich für das weitgehend angepasste und regierungsergebene, zeitgeistkompatible „betreute Denken“ in Druckform. Die Auflagenverluste sind die Quittung dafür, dass Haltung statt Information zum obersten Sinn erkoren wurde.
Vor allem die linksgedrehten Medien wie „Bild“, „Welt“ und „Spiegel“, aber auch die einst als bürgerlich-konservativ geltende „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) brechen massiv ein.
Das Medienmagazin „DWDL“ veröffentlichte unter Berufung auf Zahlen von Meedia und der Vertriebskontrollgemeinschaft „IVW“ die aktuellen Trends aus dem zweiten Quartal im Vergleich zu den Vorjahreszahlen -und sie sind alarmierend. Der größte Verlierer unter den deutschen Printmedien war im vergangenen Jahr die „Welt“ mit einem Minus von satten 43 Prozent verkaufter Druckauflage. Bei „Bild“ waren es 18 Prozent, beim Spiegel immerhin 9,3 Prozent und bei der FAZ 13,8 Prozent.
Kritik an Trump, AfD, Corona-Demonstranten und Lockdowngegnern in Maßen – gut und schön. Doch das permanente Bashing, Framing und voreingenommene Niederschreiben „inakzeptabler“ Standpunkte stößt jeden denkenden Menschen irgendwann vor dem Kopf… und so erklären sich dann die Rückgänge. Das kommt davon, wenn man seinen journalistischen Verstand morgens vor der Redaktionkonferenz mit den Resten von Wachmachern, Aufputschmitteln oder Schlimmerem durch die Klospülung jagt.
Bei den genannten Springer-Flaggschiffen fällt der Niedergang übrigens zusammen mit der Verantwortungsübernahme durch Julian Reichelt und Ulf Poschardt: Zunehmend aktivistisch statt journalistisch, verstärkt weltanschaulich statt neutral präsentieren sich beide Tageszeitungen – und machen dabei auch vor Kurswechseln nicht halt; heute Lob für Merkel, morgen Kritik an von ihr zu verantwortenden Zuständen. Vor einigen Jahren „Refugees Welcome“-Buttons der gedruckten Auflage beilegen, 2020 die Zustände in deutschen Innenstädten dank krimineller und illegaler Migranten bejammern. Für diese Beliebigkeit steht vor allem „Bild“.