24.01.2021.

Dass hohe Inzidenzwerte neben unzuverlässigen Tests auch andere Ursachen haben können, zeigt der Fall Bielefeld. Hier haben sich die Zahlen in einem so großen Ausmaß als falsch erwiesen, dass sich in dieser Woche sogar das Gesundheitsministerium des Landes einmischte, um die Arbeit der Stadt zu kontrollieren. Oberbürgermeister Pit Clausen gab zu, dass schlecht kalkuliertes Personal, technische Probleme und Corona-Verdachtsfälle im Mitarbeiterstab den Ausschlag für einen Meldestau gaben, der zu einem falschen Inzidenzwert führte.

Der Leiter des Krisenstabs Ingo Nürnberger (SPD) machte während des ganzen Chaos 14 Tage Urlaub und las 10 Tage keine einzige E-Mail. Zwar entschuldigte sich Nürnberger später für sein Versagen, personelle Konsequenzen wurden aber nicht gezogen.

Der Vorsitzende der AfD-Ratsgruppe Bielefeld, Florian Sander, kommentiert den Fall:

„Einerseits werden den Bürgern immer strengere und unverständlichere Maßnahmen aufs Auge gedrückt, aber andererseits nehmen die Verantwortlichen die Lage selbst nicht ernst. Herr Nürnberger wird seiner Rolle nicht gerecht und muss sofort den Platz räumen.“

Wie die NW und andere Tageszeitungen diese Woche berichteten, begannen die Fauxpas des Krisenstabsleiters nicht erst mit Weihnachten, sondern bereits eine Woche davor. Schon Tage vor Heiligabend war abzusehen, dass die geplanten drei – statt wie sonst fünf – Köpfe die Arbeit nicht bewältigen können. Trotzdem ließ Nürnberger seine Mitarbeiter in den Urlaub. In der Konsequenz wuchs der Meldestau und die Inzidenzwerte entsprachen immer weniger der Realität.

AfD-Ratsherr Maximilian Kneller findet deutliche Worte:

„Herr Nürnberger scheint mit seiner Aufgabe maßlos überfordert zu sein. Befänden wir uns in einer echten Pandemie, würde seine Unfähigkeit Menschenleben riskieren. Jetzt gilt es Konsequenzen zu ziehen und den Krisenstabsleiter aus seinem Amt zu entfernen – falls dieser nicht gerade im Urlaub ist.“