14.03.2022.
Seit Beginn des sogenannten Ukraine-Kriegs leiden hier lebende Russen und Russlanddeutsche immer stärker unter den Folgen von Ausgrenzung und Diskriminierung. Recherchen des Südwestrundfunks bestätigen Angriffe auf russischstämmige Mitbürger. Die Direktorin der Universitätsklinik München schrieb in einer E-Mail an eine Beraterin: „Aufgrund der schweren Völkerrechtsverletzung durch den offenbar geistig gestörten Autokraten Putin lehnen wir ab sofort grundsätzlich die Behandlung russischer Patienten ab.“ Die Klinik bestätigte auf Rückfrage der Zeitung ‚Die Zeit‘ die Echtheit der E-Mail. In NRW wurde vergangenen Mittwoch das Fenster eines russischen Lebensmittelgeschäfts beschädigt und weitere Scheiben mit Farbe beschmiert.
Das ist nur die Spitze des Eisbergs aus Anfeindungen, der von Schmähbriefen über Beleidigungen und Übergriffe reicht. Aus diesem Grund forderte die AfD-Gruppe in der Ratssitzung der Stadt Bielefeld am 10.03.2022 in einem Ergänzungsantrag, dass sich das Gremium „unmissverständlich gegen jede Form der Diskriminierung und Ausgrenzung von in Bielefeld lebenden Russen und Russlanddeutschen“ wendet. Ferner heißt es in dem Dokument: „Russen und Russlanddeutsche sind für die Handlungen der russischen Regierung weder verantwortlich noch sind sie für diese von wem auch immer in Kollektivhaftung zu nehmen.“ Die anderen Parteien lehnten den Ergänzungsantrag geschlossen ab.
Dr. Florian Sander, Vorsitzender der AfD-Ratsgruppe Bielefeld und Landtagskandidat, ist nicht überrascht: „Niemand beansprucht so manisch und gebetsmühlenartig, über das Monopol auf Toleranz und den Kampf gegen Hass zu verfügen, wie FDP, Grüne und der Rest des Parteien-Kartells. Dennoch können sie sich praktisch über Nacht auf ein neues Feindbild festlegen, gegen das gehetzt und das vom Rest der Gesellschaft abgespalten werden darf. Die Bürgerinnen und Bürger sollten sich gewahr werden, wie schnell das Establishment bereit ist, mit aller Härte Pogromstimmung gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen zu machen. Was heute noch AfD-Anhänger, Russlanddeutsche und Coronamaßnahmen-Kritiker sind, können morgen schon Autofahrer, Christen, Bundeswehrsoldaten oder Hausbesitzer sein.“