24.09.2022.
Eine 20-jährige Patientin des Evangelischen Klinikums Bethel soll an Silvester von einem 33-jährigen irakischen Wachmann sexuell genötigt worden sein. Die junge Frau war in Gilead IV untergebracht, wo psychisch kranke Menschen behandelt werden.
Nachdem er sein Opfer auf eine Tour mit seinem Auto mitgenommen hatte und dort bereits zu ersten Zudringlichkeiten kam, soll der Täter die junge Frau in einem Konferenzraum eingeschlossen und versucht haben, sich an ihr zu vergehen. Glücklicherweise konnte sie rechtzeitig auf sich aufmerksam machen.
Der Iraker wurde des Gebäudes verwiesen. 2019 und 2020 war das Klinikum Bethel bereits wegen einer Serie von Vergewaltigungen durch einen Arzt in die Schlagzeilen geraten. Bis heute wird gegen Verantwortliche der Klinik ermittelt.
Diese Tat macht fassungslos und wirft Fragen auf:
Wie kann der Mitarbeiter eines externen Sicherheitsdienstes die Patientin einer Klinik für Psychiatrie „mal eben“ mit auf eine Spritztour nehmen? Gerade nach den bekannt gewordenen Vergewaltigungsfällen hätten strengere Sicherheitsvorkehrungen herrschen müssen.
Und: Welchen Standards unterliegt die Beauftragung von Sicherheitsdiensten und deren Mitarbeitern in derlei Einrichtungen? Auf welche Weise werden die Wachleute von der Klinik vorab auf ihre Eignung hin überprüft?
Klar ist: Bethel wird sich nun vielen Fragen stellen müssen, um das verloren gegangene Vertrauen wiederherzustellen.