Udo Hemmelgarn war mit Parteikollegen in Syrien.

Meine Kollegen und ich wollten uns ein eigenes Bild der humanitären Lage in weiten Teilen Syriens machen; fernab von Drittquellen. Wir planten im Vorfeld, städtische Einrichtungen in Damaskus, Homs und Aleppo zu besichtigen und dort mit Religions- und Regierungsvertretern zu sprechen.

Bei einem Treffen mit dem syrischen Außenminister, bat uns dieser um Aufnahme normaler diplomatischer Beziehungen zu Deutschland im Hinblick auf die Möglichkeit terroristischer Gefährder in Deutschland.

Der Minister für nationale Versöhnung machte vor allem die Einmischung ausländischer Streitkräfte dafür verantwortlich, dass eine friedliche Integration ehemals feindlicher Kämpfer und abgefallener Städte nur schwer gelinge. Seiner Aussage nach würden Länder wie Saudi-Arabien, Katar und die Türkei die fundamentalistischen Terrormilizen unterstützen.
Vor allem aber betonte der Minister, dass Syrien jeden Flüchtling wieder im Land brauche, um den Wiederaufbau zu unterstützen.

Auch sprachen wir mit Vertretern des internationalen Halbmondes in Homs und dem Direktor des Universitätskrankenhauses in Aleppo. Sie informierten uns über die Auswirkungen der Sanktionen auf die medizinische Versorgung in Aleppo. Besonders fehle es an Babymilch und medizinischen Prothesen für Kriegsopfer; gerade im Bereich von Kinderprothesen.
Auch werden die Familienstrukturen durch die Auslandsflüchtlinge zerrissen. Sie sollen zurückkehren in ihre Heimat, so der Direktor des Universitätskrankenhauses.

Auf unserer Reise haben wir in einigen Teilen Syriens auch unheimliche Zerstörungen gesehen. In diesen Gebieten beginnt aktuell der Wiederaufbau.
Allerdings haben wir auch große Stadtteile und Gebiete gesehen, welche gar nicht vom Krieg zerstört wurden. Solche Bilder finden in der deutschen Medienlandschaft keinen Platz.
Wir hoffen aber, dass wir durch unsere Reise ein Interesse an ausgewogener Berichterstattung wecken konnten.

Besonders freudig überrascht waren wir über die große Gastfreundschaft und Freundlichkeit der syrischen Regierungsvertreter aber auch der Bevölkerung. Der Vorsitzende des syrischen Auswärtigen Ausschusses bat uns, den Parlamentariern aller deutscher Parteien mitzuteilen, dass diese herzlich eingeladen sein, Syrien und die aktuelle Lage kennenzulernen.

Unsere Einschätzungen decken sich mit denen der USA, Syrien als sicheres Herkunftsland einzustufen. Auch hochrangige religiöse Vertreter, jeder Religion oder Religionsgemeinschaft, in Syrien drängen auf die Rückführung syrischer Auslandsflüchtlinge.

Wir fordern eine Aufnahme von Gesprächen mit der syrischen Regierung. Es ist an der Zeit, die Einwanderungspolitik der Bundeskanzlerin auf den Prüfstand zu stellen.