01.03.2019.
Mitte des Monats soll es losgehen: Unter dem Stichwort „Karawane der Hoffnung“ verabreden sich in einer Gruppe des Messengers Telegram derzeit Tausende von syrischen Migranten, um die Einreise nach Europa zu erzwingen.
Ein Gastbeitrag von Sven Reuth.
Drohen in Zukunft wieder ähnliche Bilder? Auf dem Netz- und Nachrichtenportal des einflussreichen syrischen Journalisten Hadi Al Abdullah wird jedenfalls die Bildung einer „Karawane der Hoffnung“ unter der Überschrift „Europa, für diejenigen die mitgehen wollen“ angekündigt. Als erstes Zwischenziel wurde Griechenland anvisiert, die Gruppe will sich über den Messenger-Dienst Telegram in einer Gruppe mit dem Titel „Caravan of Hope“ koordinieren.
In dem Text wird über die „mangelnden Beschäftigungsmöglichkeiten“ für Syrer in der Türkei geklagt, deswegen würden „Tausende von Menschen – Frauen, Kinder und Jugendliche – die Türkei Mitte März Richtung Griechenland verlassen“. Der Konvoi will weiter in den „Norden Europas“ ziehen. Nach Angaben der Koordinatoren des Zugs, die alle zivilgesellschaftlichen NGO-Gruppen und sonstige Helfer zur Unterstützung ihrer Aktion aufforderten, hätten sich bisher schon 6.000 Fluchtwillige gemeldet. Es heißt, in der Türkei leben derzeit 3 Millionen Syrer.
Ungarn im Oktober 2015
Am 29. Februar 2016 setzten Hunderte von illegal eingereisten Migranten in der Nähe der nordgriechischen Stadt Idomeni zum Sturm auf die Grenze ins Nachbarland Mazedonien an. Die dortige Polizei setzte Tränengas ein, um die eigenen Staatsgrenzen zu schützen. Viele Beobachter glaubten, dass die Grenzsicherung nicht lange halten und bald Zehntausende von Asylbewerbern vor der südösterreichischen Grenze stehen würden.
Doch das entschlossene Vorgehen der mazedonischen Polizei verfehlte seine Wirkung nicht. Die Balkanroute blieb bis auf weiteres dicht. Das war insbesondere auch das Verdienst des damaligen österreichischen Außenministers Sebastian Kurz. Er hatte am 24. Februar 2016 die Innen- und Außenminister der Region zu einer Westbalkankonferenz zusammengetrommelt, um der ungebremsten Völkerwanderung aus dem Nahen Osten ein Ende zu setzen. Besonders wichtig war, dass die Polizeichefs Mazedoniens, Serbiens, Kroatiens, Sloweniens und Österreichs sich zuvor schon in einem Hotel in Zagreb auf den Einsatz robuster Mittel zum Grenzschutz geeinigt hatten.
Frau Merkel, die Ereignisse im Herbst 2015 und deren Folgen dürfen sich nicht wiederholen.