02.07.2019.

Die vielbeklagte Enthemmung der Sprache: es gibt sie. All das, was der AfD tagtäglich vorgehalten wird, konnte man heute tatsächlich im Landtag NRW erleben – auf Seiten der anderen Parteien. Schamlos und wie selbstverständlich wurde der ermordete Walter Lübcke als Rammbock gegen politische Mitbewerber und bürgerliche Grundrechte missbraucht.

Besonders bizarr: SPD-Vorsitzender Kutschaty bemerkte noch nicht einmal den Widerspruch, als er in Sachen „gewalttätige Sprache“ mit dem Finger auf die AfD zeigte und im selben Atemzug forderte, man müsse uns „zertreten“. Doch damit nicht genug.

Offen verlangte Marc Lürbke von der FDP eine Zensur der „rechten Propagandamaschine“ Internet. Und auch Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) und CDU-Fraktionsvorsitzender Bodo Löttgen ließen es sich nicht nehmen, auf dem Rücken eines Toten weiter die Spaltung unserer Gesellschaft zu befördern.

Das ist umso unglaubwürdiger, als dass kein einziger Altparteienvertreter im Landtag NRW auch nur die leiseste Reaktion zeigte, als Mordanleitungen für AfD-Politiker im Netz veröffentlicht und AfD-Mitglieder überfallen, angegriffen und teilweise schwer verletzt wurden.

„Dr. Walter Lübcke ist tot. Er hinterlässt seine Frau und zwei Söhne. Sie verdienen unsere aufrichtige Anteilnahme“, erklärte Markus Wagner, Vorsitzender der AfD-Fraktion NRW.

„Ich kann Ihnen aber sagen: Von Ihren perfiden Spielchen, uns mit rechtsradikalen Morden in verleumderischer Absicht in Verbindung zu bringen, lassen wir uns weder heute noch künftig aus der Ruhe bringen. Das wird Ihnen nicht gelingen.“