30.08.2019.
Eine Gruppe Maskierter hat mehr als 40 Luxusautos in Kronberg im Taunus demoliert und einen Schaden in Höhe von mehreren Hunderttausend Euro verursacht. Eine linksextreme Internetseite veröffentlichte ein Bekennerschreiben, die Polizei prüft dessen Echtheit.
Randale-Orgie bei Jaguar: Etwa zehn Menschen gelangten in der Nacht zu Montag auf das Gelände eines Autohändlers, zerschmetterten dort Front- und Seitenscheiben der Nobelkarossen und schlugen tiefe Dellen ins Blech, wie ein Polizeisprecher berichtete. Womit die Unbekannten die Autos beschädigten und warum sie dies taten, blieb zunächst unklar.
Hunderttausende Euro Schaden
„Auffällig war, dass die Täter trotz des warmen Wetters lange Kleidung trugen“, so die Polizei. Die mutmaßlichen Täter versuchten dem Sprecher zufolge, in das Autohaus zu gelangen, jedoch ohne Erfolg. Zudem hätten sie geparkte Pkw auf dem Nachbargrundstück beschädigt, bevor sie geflüchtet seien. Jaguar-Land RoverDeutschland bestätigte gegenüber FOCUS Online, dass mehrere Autos stark beschädigt worden seien. Der betroffene Händler sei ein offizieller Vertragshändler der britischen Marken.
Auf der linksextremen Internetseite „Indymedia“ wurde derweil eine Art Bekennerschreiben veröffentlicht und zu weiteren Gewalttaten aufgerufen. Explizit wird dabei auf die anstehende Automesse IAA in Frankfurt verwiesen.
Wörtlich heißt es: „Einfach mal anzufangen diese Dreckschleudern zu entsorgen. Deshalb haben wir uns in den frühen Morgenstunden des 26. August 2019 mit einigen vernünftigen Menschen getroffen. Wir haben die Eingangsbereiche von JaguarDeutschland, LandRover und Aston Martin in Kronberg zerstört und versucht so viele Luxuskarren wie möglich kaputt zu schlagen. Über 40 werden es wohl gewesen sein“, heißt es auf der Seite. Weiter heißt es: „Die Auto-Industrie gehört zu den mächtigsten Fraktionen der deutschen Wirtschaft und bildet das Fundament des deutschen Export-Modells – mit seinen verheerenden ökonomischen, sozialen und ökologischen Folgen weltweit.“
Ob es sich bei den Verfassern des Textes tatsächlich auch um die Randalierer handelt oder nur um Trittbrettfahrer, blieb vorerst unklar. „Das mutmaßliche Bekennerschreiben wird auf Authentizität geprüft“, teilte das Polizeipräsidium Westhessenmit. Die Kriminalpolizei ermittle im vorliegenden Fall in alle Richtungen.