28.08.2019.

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus:

Der Rücktritt von neun Vorständen aus dem Landesvorstand NRW im Juni dieses Jahres hatte zur Folge, dass z.Z. nur ein Restvorstand die Geschäfte führt. Dieser Zustand muss schnellstmöglich beendet werden, um unsere AfD im größten Landesverband zügig wieder flott zu machen.

Ein Parteitag Anfang Oktober wird zeigen, dass wir auch in NRW als einzige echte Alternative im deutschen Parteienspektrum zur Verfügung stehen.

Um die Personaldebatte transparent zu führen, hatte unsere Junge Alternative im Kreisverband Bielefeld am vergangenen Samstag unter dem Motto: „Quo vadis, AfD?“ zu einer Podiumsdiskussion geladen.

Herr Matthias Helferich und Herr Rüdiger Lucassen stellten sich souverän vielen Fragen, die unseren interessierten Gästen unter den Nägeln brannten.

Rüdiger Lucassen stand besonders im Focus, da er als Spitzenkandidat für einen Vorstandsposten antreten möchte.

Als Oberst im Generalstab hatte Lucassen nach 34 jähriger Dienstzeit bei der Bundeswehr große Führungsverantwortung. Seit 2016 ist er in der AfD aktiv,  seit 2017 MdB (Mitglied des Bundestags) und Verteidigungspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion. Als Obmann des Verteidigungsausschusses fand er für seine Sorgen angesichts der dramatischen Entwicklung in Deutschland durch die Politik der offenen Grenzen deutliche Worte. Sein erklärtes Ziel war jedoch an erster Stelle die Einigung des Landesverbands. Das Personaltableau wird dabei eine große Rolle spielen.

Wir wünschen für diese Pläne gutes Gelingen!

Unsere Junge Alternative ließ es sich nicht nehmen ein erstes Interview mit Rüdiger Lucassen zu führen. Hier die Fragen von Arcadi Staff und die Antworten von Rüdiger Lucassen.

„Ich will die gefühlte Spaltung in unserem Landesverband beenden.“

So das erwähnte Credo von Rüdiger Lucassen.

1. Wie würden Sie die Zustände in der AfD-NRW einem Außenstehenden kurz beschreiben?

Die AfD in Nordrhein-Westfalen hat großes Potential. Unsere Kernthemen – innere Sicherheit, illegale Zuwanderung, soziale Bedrohungen, dysfunktionales Bildungssystem – betreffen unser Bundesland überdurchschnittlich stark. Leider hat es unser Landesverband bisher nicht geschafft, die eigenen Reihen zu schließen und unsere gesamte Energie auf den politischen Gegner zu werfen. Unsere Ziele für NRW und Deutschland sind gut, aber Selbstbeschäftigung und interner Zwist drücken massiv auf den Wechselkurs in Umfrage- und Wahlergebnissen.

2. Sie gelten vielen Mitgliedern als Hoffnung auf einen Neuanfang. Wie wollen Sie agieren und viel wichtiger, was wollen Sie anders machen als Ihre Vorgänger?

Ich will die gefühlte Spaltung in unserem Landesverband beenden. Wer uns nur über die Medien verfolgt, könnte meinen, dass sich tiefe Gräben durch die AfD in NRW ziehen. Das sehe ich anders. Wir verfolgen alle dasselbe Ziel: Wir wollen Deutschlands Kraft, Identität und Schönheit bewahren. Um das zu erreichen, werden wir viele politische Kämpfe bestehen müssen. Diesen Kampf führe ich bereits mit der notwendigen Strategie in meiner Arbeit in Berlin erfolgreich durch. Ich will unseren Landesverband, den größten in Deutschland, in diese Kämpfe führen und mit einer starken Mannschaft die kommenden Wahlen in NRW zu einem Signal für die AfD im Westen unserer Republik machen. Es geht darum, die politischen Themen in den Vordergrund der Parteiarbeit zu rücken und die Kreisverbände zu ertüchtigen, diese Arbeit an der Basis durchführen zu können.

3. Sind Sie sich sicher, dass Sie die erforderlichen Mehrheiten holen werden?

Wir sind nicht die CDU, wo Vorsitzende stets mit 95% gewählt werden. Bei uns liegt die Macht in den Händen der Delegierten und dort gehört sie auch hin. Die Sache ist ganz einfach: Ich biete meine Erfahrung, meine Kraft und meinen Plan für die AfD in Nordrhein-Westfalen an. Dafür bitte ich um die Mehrheit der Stimmen. Ich bin davon überzeugt, dass die Delegierten diesen Neuanfang wollen und ich die erforderliche Mehrheit der Stimmen auf mich vereinen werde.

4. In Ihrem Leben haben Sie lange als Soldat gedient und sind nun Oberst a.D.. Glauben Sie, aufgrund Ihres Hintergrundes können Sie der AfD-NRW Disziplin und Mannschaftsgeist beibringen?

Ja, ganz bestimmt. Der Dienst als Soldat vermittelt Fähigkeiten, die zweifelsfrei auch bei der Führung des größten Landesverbands der AfD helfen. Auf der anderen Seite verwechsle ich unsere Partei nicht mit einem Bataillon. Befehl und Gehorsam gibt es nicht und das ist auch gut so. Das Team steht im Mittelpunkt. Allerdings ist Verantwortung auch nicht teilbar und deswegen kandidiere ich als Einzelsprecher. Ich werde mir die Zeit nehmen, zu überzeugen und die Mehrheit der Mitglieder hinter meinen Ideen zu versammeln. Es kommt aber noch ein anderer Aspekt hinzu: Der Dienst in den Streitkräften härtet auch gegen die Widrigkeiten des Lebens ab. Wir führen heute einen Kampf um die Zukunft Deutschlands. Der politische Gegner wird auch weiterhin verbissen und mit allen Mittel gegen uns vorgehen. Da muss man Einiges aushalten und wegstecken. Das kann ich und werde es weiterhin tun.

5. Welche Werte sind Ihnen sonst noch wichtig?

Mir sind Heimatliebe und ein selbstverständlicher und stolzer Umgang mit Deutschland sehr wichtig. Mir sind meine drei Töchter und Enkel (zurzeit vier, aber das noch Luft nach oben) wichtig. Ich will, dass sie in eine fröhliche und sichere Zukunft blicken können. Dafür bin ich in die AfD gegangen, dafür leiste ich meinen Beitrag.

Vielen Dank für das Gespräch!