24.09.2019.
Der tschechische Ministerpräsident Andrej Babis hat die Migrationspolitik der westeuropäischen Staaten kritisiert. „Bei uns wird Migration nicht als Mittel begriffen, um einer schrumpfenden Bevölkerung etwas entgegenzusetzen, so wie in Westeuropa“, sagte er der Welt.
In seinem Land bekomme eine Frau im Durchschnitt 1,7 Kinder. Babis: „Wir möchten die Tschechen dazu bewegen, mehr Kinder zu bekommen.“ Vom Fragesteller darauf angesprochen, daß es „nicht sehr klimafreundlich“ sei, staatliche Anreize für mehr Kinder zu setzen, konterte Babis: „Ich habe vier Kinder. Dann bin ich wohl klimaschädlich.“ Es gebe in Deutschland „mittlerweile ja sogar einige Klimaaktivisten, die alles in Kohlenstoffdioxid bemessen und deswegen das Kinderkriegen am liebsten verbieten würden“.
Jeder, der in die Tschechische Republik einwandere, komme auf Einladung der Regierung. „Wir begrüßen Ausländer, mehr als fünf Prozent unserer Bevölkerung sind im Ausland geboren, aber wir sind diejenigen, die entscheiden, wer hierher kommt und wer nicht“, stellte Babis klar. „Wir suchen die Leute aus, sonst niemand, nicht die EU und erst recht keine Schmuggler.“ Verteilungsquoten für illegale Einwanderer, wie von zahlreichen EU-Staaten gefordert, erteilte Babis eine Absage.
Tschechiens Ministerpräsident hat der EU eine Asylpolitik nach australischem Vorbild nahegelegt. „Wenn die Australier das machen können, warum dann nicht auch Europa“ sagte Babiš im Interview mit der Bild-Zeitung. Asylbewerber sollten seiner Meinung nach an Hotspots außerhalb der EU den Ausgang ihres Verfahrens abwarten. „Wenn Migranten irgendwo in Libyen schon in ein Schlauchboot steigen, ist es zu spät“, mahnte er.