29.12.2019.

Der Sumpf aus dubiosen Verträgen und Vetternwirtschaft zieht immer weitere Kreise. Welche Rolle spielen hier SPD und Grüne?

Im Sommer erst wurde der ehemalige AWO-Geschäftsführer aus Mecklenburg-Vorpommern zu Schadenersatz in Höhe von 390.000 Euro verurteilt. Nun geht es in Frankfurt weiter. Dort stehen die Ex-AWO-Chefin von Wiesbaden und ihr Ehemann, ebenfalls ehemaliger AWO-Chef von Frankfurt, im Kreuzfeuer. Die Rede ist von Jahresgehältern zwischen 250.000 und 350.000 Euro, von verdeckten Zahlungen, schlampigen Kontrollen, Vetternwirtschaft.

Auch die Grünen sind im AWO-Sumpf angekommen. Murat Burcu, der Bruder des Grünen-Landtagsabgeordneten Taylan Burcu, verdiente als Geschäftsführer einer AWO-Gesellschaft ein Jahresgehalt von satten 256.000 Euro. Er leitet die AWO-Tochtergesellschaft Pro Serve GmbH mit Sitz in Frankfurt. Gegenstand der GmbH ist offiziell unter anderem die Förderung der Hilfe für Flüchtlinge, Vertriebene, Aussiedler, Spätaussiedler, Kriegsopfer, Kriegshinterbliebene und Kriegsgefangene. Doch die hatte der Krösus wohl eher nicht im Sinn.

Es steht außer Frage, dass die AWO zunehmend deutschlandweit zu einer willkommenen Gelddruckmaschine für einige sich auserwählt Glaubende verkommen ist.

Nachdem hessische AWO-Verbände kürzlich durch schwindelerregende Spitzengehälter, Parteibuch- und Vetternwirtschaft sowie eine enge Verzahnung mit der SPD auffielen, fordert die AfD NRW mehr Transparenz vom AWO-Ableger in NRW:

„Die Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt müssen ihre Gehälter offenlegen. Die Wohlfahrtsverbände sind im Bereich der Altenpflege und Flüchtlingsbetreuung Geschäftspartner vieler Gemeinden in NRW. Es ist nicht hinnehmbar, dass sich einige AWO-Vertreter als Sozialbarone aufführen.“, so der stellv. Landessprecher Matthias Helferich. Nach Ansicht der AfD NRW müssen Arbeiterwohlfahrt und SPD das Vertrauen von Gemeinden, Mitgliedern und Kunden zurückgewinnen. „Das geht nur durch eine umfassende Transparenzoffensive“, so Helferich weiter.

In Frankfurt hatte sich die Ehefrau des SPD-Oberbürgermeisters 100.000 Euro Jahresgehalt als AWO-Funktionärin auszahlen lassen. Die AWO unterhält deutschlandweit 18.000 Einrichtungen, darunter 2.100 Heime.