24.01.2020.

In Hessen sind gerade nach dem Verdacht schwerer Unregelmäßigkeiten Räume der Arbeiterwohlfahrt (AWO) durchsucht worden. Gegen mehrere AWO-Funktionäre wird ermittelt.

Noch tiefer scheint der AWO-Sumpf aber in Mecklenburg-Vorpommern zu sein. Der Schweriner Landtag hat extra einen Untersuchungsausschuss eingesetzt, der mögliche Unregelmäßigkeiten klären soll. Und die könnte es reichlich gegeben haben: Nachdem was ein hochrangiger Zeuge jetzt ausgesagt hat, ist Steuergeld direkt aus den Kassen des SPD-geführten Sozialministeriums in die der AWO geflossen.

„Ich kann mich nicht erinnern, dass das Land für gewährte Fördermittel Verwendungsnachweise gefordert hat”, sagte Peter Olijnyk vor den Abgeordneten in Schwerin. Er sollte es wissen, war über Jahre Geschäftsführer der AWO Müritz. Nach seinen Schilderungen sind die Fördergelder ohne jede Kontrolle geflossen. Und das nicht nur zur AWO, sondern auch zum DRK, der Caritas und anderen Wohlfahrtsorganisationen.

Damals verantwortliche Ministerin und heute SPD-Ministerpräsidentin: Manuela Schwesig.

Eine Partei will den möglichen Skandal noch weiter aufarbeiten und neue Zeugen aus den Reihen der AWO laden – die AfD. Doch ihre Anträge werden von den anderen Partein im Ausschuss abgeschmettert. Taktik vor der Wahl in MV nächstes Jahr? Der Skandal könnte nämlich noch viel weiter reichen: Bei der AWO geht es um üppige Gehälter, gegenseitiges Zuschanzen lukrativer Verträge sowie Vetternwirtschaft.