31.07.2020.

Kein Geheimnis: Zahlreiche Menschen zieht es nach Deutschland. Was vielen aber nicht bewusst ist: Zeitgleich wandern immer mehr Deutsche ab – überwiegend Berufstätige und Fachkräfte.

In NRW ist dieser „Brain-Drain“, also die Abwanderung von Leistungsträgern, besonders deutlich. Allein 2018 verließen hier 60.225 Deutsche das Land. Ihre Motive sind eindeutig.

Ein seit langem bekanntes Problem nimmt Fahrt auf: Bereits seit dem Jahr 2000 übersteigt die Zahl der Auswanderer immer stärker die Zahl der Rückkehrer. Und es sind keinesfalls nur Rentner, die ihren Ruhestand im Süden verbringen möchten. Im Gegenteil.

Eine Anfrage von Christian Loose, MdL , wirtschaftspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion NRW, ergab: Der Großteil der deutschen Auswanderer waren 2018 mit 53 % Gesamtanteil Männer und Frauen zwischen 25 und 50 Jahren.

Eine Umfrage aus dem Jahr 2015 verrät, was die oft sehr gut ausgebildeten Menschen motiviert:

Demnach spielen mit 66,9 % vor allem berufliche Perspektiven eine Rolle. 46,9 % geben außerdem höhere Einkommen im Zielland als Beweggrund an und 41,4 % treibt „Unzufriedenheit mit dem Leben in Deutschland“ dazu, ihre Heimat zu verlassen.

Ist die Abwanderung deutscher Fachkräfte das Gegenstück zur parallel stattfindenden Einwanderung oft nur geringqualifizierter Einwanderer aus dem Ausland?

Im Jahr 2018 kamen netto 86.201 ausländische Personen nach NRW. Die von der Politik versprochenen Fachkräfte sind sie jedoch häufig nicht.

Laut Statistiken der Bundesagentur für Arbeit sind z. B. 67 % der Einwanderer aus Nigeria, 72 % aus Somalia und sogar 75 % der Zugezogenen aus Eritrea nur für einfache Hilfsarbeiten qualifiziert.

Zur AfD-Anfrage und Antwort der Landesregierung: https://bit.ly/30clVuf

Umfrage zu Motiven von Auswanderung: https://bit.ly/2D4B5sH