05.08.2020.

NRW Ministerpräsident Armin Laschet hat seinen Besuch im überfüllten Flüchtlingscamp Moria auf der griechischen Insel Lesbos abgebrochen. Nach seinem Besuch im Container-Bereich war auch eine Visite des sogenannten „wilden Teils“ des Lagers geplant. Auf Anraten des örtlichen Sicherheitschefs wurde dies jedoch kurzfristig abgesagt – und das, obwohl ein starkes Aufgebot von Sicherheitskräften Laschet schützte. Dafür besuchte er dann das Camp Kara Tepe, das im Gegensatz zu Moria als „Vorzeigelager“ gilt.

Bild: Olaf Kosinsky / Wikipedia

Auch in Anbetracht der humanitär schwierigen Situation im mit 14.000 Migranten völlig überfüllten Moria ist es bezeichnend, dass es bereits dort zu „No-Go-Areas“ kommt, die – wenn überhaupt – nur mit Sicherheitskräften betreten werden können. Natürlich sind wir dafür, dass Menschen auf der Flucht auf humanitäre Weise untergebracht werden. Die europäischen Kapazitäten zur Aufnahme von Flüchtlingen und Migranten sind aber bereits jetzt hoffnungslos erschöpft.

Echte Entwicklungspolitik muss sich danach orientieren, die Situation in den betroffenen Ländern vor Ort zu verbessern und nachhaltige Infrastrukturen aufzubauen. Fluchtursachen müssen gezielt bekämpft werden. Kurzfristig muss vor allem denen geholfen werden, die wirklich vor Krieg und Zerstörung fliehen, z. B. durch gesicherte Schutzzonen in den Herkunftsländern.

Die Zuwanderung nach Europa ist keine nachhaltige Lösung für das Flüchtlings- und Migrationsproblem. Das explosive Bevölkerungswachstum Afrikas sorgt für einen permanenten Migrationsdruck, den Europa wirtschaftlich und kulturell nicht aushalten kann.