15.08.2020.
Das Leben schreibt mitunter die schönsten Geschichten, aber auch die absurdesten. So geschehen in unserer von einer ambitionierten Verkehrswende gebeutelten Stadt. Da geben SPD, GRÜNE und FDP Millionen für die klimafreundliche Umgestaltung unserer Heimatstadt aus:
Der Jahnplatz wird zur Fußgängerzone, die Umgehungsstraßen rückgebaut, in einem Vertrag der Ausbau des Radwegenetzes beschlossen und Radschnellwege geplant. In vielen Quartieren sind bereits teure handgepflasterte Radwege Realität. Radfahren ist zu Corona-Zeiten voll im Trend und das ist auch gut so. Da ist Sicherheit im Straßenverkehr dringend geboten.
Sicherheit im Straßenverkehr???
In der gerade mit linker Mehrheit verabschiedeten Straßenverkehrsordnung wurden nicht nur die Strafen für zu schnelles Fahren, sondern auch für zu dichtes Überholen von Radfahrern empfindlich heraufgesetzt. Abstand halten ist das Gebot der Stunde! Immer und überall! Da entdeckt einer bei seinem Stadtbummel an einer gut ausgebauten, mit breitem Fuß- und Radweg versehenen Straße das folgende Schild:
„Radfahren auf der Fahrbahn erlaubt“.
Es sei die Frage erlaubt: Was sollen Radfahrer auf der Fahrbahn, wenn parallel zur Straße ein sicherer, schöner und teuer bezahlter Radweg verläuft? Was sollen Radfahrer zwischen den letzten noch fahrenden Autos auf den doch so gefährlichen Straßen in unserer Stadt? Hier geht es offensichtlich nicht mehr um ein gleichberechtigtes Mit- und Nebeneinander unterschiedlicher Fortbewegungsmöglichkeiten. Hier geht es um einen Verdrängungswettbewerb auf unseren Straßen, bei dem mit der Sicherheit und dem Leben der Radfahrer gespielt wird. Wie sonst ist dieser unverantwortliche Hinweis zu verstehen?
Aber es sei noch eine weitere Frage erlaubt! Wofür werden Millionen und Abermillionen investiert, wenn die Radfahrer dann doch wieder auf die Straßen sollen? Um den Autofahrern demonstrativ den Kampf anzusagen? In dem Kampf um die herbeigesehnte Verkehrswende jedenfalls scheint den Ratsherren und -frauen jedes Mittel recht. Hier kann es offenbar gar nicht schnell genug gehen.
Auf der Strecke bleibt die Sicherheit der Radfahrer…