06.04.2021.

Die Lage wird immer katastrophaler, das Framing immer blumiger: „Brücken-Lockdown“ heißt das Facelift-Folgemodell für die immer häufiger reklamierten Vorgänger „Wellenbrecher-“ und „November-Lockdown“.

Das ist die Definition von Wahnsinn: Dieselben Politiker, welche die immer gleichen Probleme seit über einem Jahr mit den immer selben Mitteln nicht in den Griff kriegen, wollen jetzt auf genau identische Weise zu einem anderen Ergebnis kommen.

Ohne Wendemanöver geht es auch dieses Mal nicht: Noch Ende März kündigte CDU-Chef Laschet weitreichende Öffnungen in mehreren Regionen NRWs an. Dabei stellte er u.a. Kinos, Sport- und Kulturveranstaltungen in Aussicht. „Wir müssen jetzt ein neues Kapitel aufschlagen, das reine Schließen ist an sein Ende gekommen“, sagte Laschet noch vorletzte Woche. Lockerungen wie in Tübingen müsse es überall geben, verkündete er.

Wenige Tage später dann die bedeutungsschwangere und offenbar meldenswerte Schlagzeile, dass Laschet Ostern zum „Nachdenken“ nutzen möchte. Jetzt das Ergebnis: „Laschet dringt auf einen harten Lockdown“, titelt die Tagesschau.

Wer da abermals komplette Planlosigkeit rausliest, für den liefert der Ministerpräsident im Umfragesturzflug auch gleich die gefällige Interpretation mit: Laschet selbst möchte seine abermalige Komplettwendung nämlich gern als schnelles Handeln in einer Ausnahmesituation verstanden wissen.

Während die Halbwertzeit politischer Entscheidungen auf wenige Tage gesunken ist, bleibt die AfD-Fraktion NRW bei ihrer alten Forderung: Lockdowns stoppen, umfassende Öffnungen sofort!

Tagesschau: https://bit.ly/3wvh4lQ

Laschets Wendemanöver: https://bit.ly/3dBgJpk

Laschets Framing-Handbuch: https://bit.ly/3urAaru