09.07.2021.
Die Sommerferien werden von MoBiel für allerlei Überholungsmaßnahmen genutzt, gerade auch bei Fahrstühlen. Nun allerdings regt sich Kritik, die sich zugleich auch gegen die Informationspolitik der Verkehrsbetriebe richtet. So seien zur selben Zeit mehrere Aufzüge an U-Bahn-Haltestellen außer Betrieb, bemängelt die AfD-Ratsgruppe. Zugleich seien diese Maßnahmen nur kurzfristig vorher und in viel zu kleinem Rahmen angekündigt worden.
„Bereits seit Wochen ist an der Haltestelle Hauptbahnhof ein Aufzug komplett außer Betrieb, so dass jeder Mensch mit Gehbehinderung oder mit Kinderwagen, der aus dem Bielefelder Westen oder aus Babenhausen kommt, erst zum Jahnplatz weiterfahren, dort in die andere Richtung umsteigen und dann zum Hauptbahnhof zurückfahren muss, um dort über einen intakten Fahrstuhl nach oben fahren zu können“, erläutert AfD-Ratsgruppenvorsitzender Florian Sander, der selbst Rollstuhlfahrer ist, das Problem.
Auch am Jahnplatz sei der untere und damit auf der Ebene der einzige Aufzug Anfang Juli defekt gewesen, so dass zu dem Zeitpunkt kein mobilitätseingeschränkter Fahrgast die U-Bahn-Station nach oben habe verlassen können. An der U-Bahn-Haltestelle Siegfriedplatz sind nun sogar beide Aufzüge bis zum 16. Juli außer Betrieb und werden gleichzeitig überholt. Fahrgäste sollen laut MoBiel-Hinweis auf Busse oder auf die Haltestelle Rudolf-Oetker-Halle ausweichen.
Sander: „Es ist ein absolutes Unding, beide Aufzüge gleichzeitig abzuschalten, und das für ganze zwei Wochen. Zudem wurde das Ganze extrem kurzfristig und nur als winzige Notiz in der Zeitung angekündigt, mit mehreren Tagen Verspätung. Zig Menschen mit Gehbehinderung oder Kinderwagen dürften dort vor vollendete Tatsachen gestellt und zu ihren Terminen zu spät gekommen sein. Wer dann von dort noch zur Oetker-Halle muss, um überhaupt zur Bahn zu kommen, hat erst einmal einen längeren Weg vor sich, teilweise bergauf. Wer pünktlich zum Zug musste, hat ihn womöglich verpasst.“
In Verbindung mit der Innenstadtabsperrung und den aktuellen Baustellen überall im innerstädtischen Raum sei es ein Hohn, hier noch von Mobilität für irgendwen zu sprechen, so Sander. „Egal ob Berufstätige, Rentner, Mütter oder Menschen mit Behinderung – sie alle schauen hier gerade in die Röhre, egal ob sie mit Auto oder Bahn unterwegs sein wollen. Ein Armutszeugnis!“