06.10.2021.

Am vergangenen Wochenende wurde wieder einmal ein neuer Rekordwert erreicht. Die Bundespolizei vermeldete einen neuen Höchstwert von illegalen Migranten, welche die deutsch-polnische Grenze passiert haben. Die Route führte von Belarus über Litauen und Polen und ungehindert dann ins Rund-um-Versorgungsland Deutschland.

In der Regel handelt es sich um junge Männer.

Meist seien es größere Gruppen von Menschen gewesen, die unerlaubt eingereist seien, hieß es dazu von Seiten der Bundespolizei. Darunter wurde am Freitag eine Gruppe von zwölf Irakern in der Ortschaft Falkenhagen (Mark) aufgegriffen, die keine Aufenthaltsgenehmigungen vorweisen konnten. Wenige Stunden später wurde eine 31-köpfige Gruppe entdeckt: 29 Iraker und 2 Syrer. Am Samstag nahm die Bundespolizei 15 irakische Staatsangehörige fest, von welchen natürlich kein Einziger ein Dokument vorweisen konnte, das den Aufenthalt legalisiert hätte. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen seien alle Illegalen nicht etwa wieder rückgeschoben, sondern der Zentralen Erstaufnahmeeinrichtung des Landes in Eisenhüttenstadt übergeben worden.

Bis Ende September nahmen Einsatzkräfte im Grenzgebiet zwischen Brandenburg und Polen insgesamt 1556 unerlaubt eingereiste Menschen in Gewahrsam, berichtet hierzu n-tv.

Regierungen mehrerer EU-Länder, darunter Polen, beschuldigen den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko, in organisierter Form Migranten an die EU-Außengrenze zu bringen. Im September sollen die polnischen Behörden fast 9000 Versuche von illegalen Grenzübertritten aus Belarus registriert haben. Das seien rund doppelt so viele wie im August, berichtete das Internetportal TVN24.pl. In Polen gilt seit Anfang September ein Ausnahmezustand in zahlreichen Gemeinden an der Grenze zu Belarus. Mit dieser Maßnahme will die polnische Regierung verhindern, dass Migranten von polnischer Seite aus beim Grenzübertritt unterstützt werden. Der Ausnahmezustand wurde zunächst für einen Monat verhängt. Am 1. Oktober unterzeichnete Präsident Andrzej Duda eine vom Parlament beschlossene Verlängerung um weitere 60 Tage.

Als Reaktion auf die Flutung mit Illegalen hat Litauen nach früheren Angaben inzwischen an seiner Grenze zu Belarus mit dem Bau eines 508 Kilometer langen Zauns begonnen. Auch im benachbarten Lettland laufen die Arbeiten für den Bau eines Zauns.