11.12.2021.

 

Ja, das können sie gut, die leidenschaftlichen Verfechter eines Klima-Notstandes und der so legitimierten Forderung nach Klima-Neutralität in unseren Städten:

Schöne Worte reden!

Was unterstützt man als gutwilliger Bürger nicht alles für die Rettung der Erde: Die Energiewende,…, die Verkehrswende,.…,…

Gerade die Verkehrswende findet in Bielefeld unter dem neuen Nahverkehrsplan ihre „glanzvolle“ Umsetzung. Inzwischen pfeifen es die Spatzen von den Dächern, dass Straßen rückgebaut, Parkplätze abgeschafft und die verbleibenden Parkplätze sündhaft teuer werden sollen. Schließlich soll der Autoverkehr in unseren Straßen auf 25% gedrückt werden. Dumm nur, dass die meisten Bielefelder, und besonders die Berufstätigen mit Familie, ohne Auto ihren Alltag nicht bewältigen können. Selbst wenn man in der Freizeit begeisterter Radler ist, geht es in der Regel nicht ohne Auto. Die Industrie arbeitet mit Hochdruck an den geforderten E-Autos. Tesla hat Hochkonjunktur.

Aber auch dafür braucht man Parkplätze!

Inzwischen ist es offensichtlich: Die Koalition im Rathaus will keine „klimafreundliche“ Stadt, sie will eine möglichst „autofreie“ Stadt.

Die lebensnotwendigen Bedürfnisse der arbeitenden Bürger interessieren da nicht wirklich. Es geht schließlich um Höheres. So ist zu verstehen, warum die Planungen zum Umbau der Jöllenbeckerstraße nicht beizeiten in die Öffentlichkeit getragen werden.

Anstatt in der öffentlichen Sitzung unter Anwesenheit von Gästen und Presse wurde die Katze auf einer Zoom-Sitzung aus dem Sack gelassen:

Die im Kern sinnvolle Ertüchtigung der Jöllenbeckerstraße für den Vamos wird genutzt, um mit einem radikalen Umbau gleichzeitig ca. 30 Parkplätze zu beseitigen. Die Verbreiterung des Gleisbettes von der Haltestelle „Auf der Hufe“ bis zur „Endstation Babenhausen“ ist das Eine, aber die gleichzeitige Beseitigung der Parkplätze stadtauswärts bis zur Aral- Tankstelle ist das Andere!

Dem bislang friedlichen und gleichberechtigten Nebeneinander aller Verkehrsteilnehmer wird der Kampf angesagt, denn Radfahrer brauchen Platz! Viel Platz! Offenbar reicht der bisherige nicht mehr aus. Selbst wenn kaum welche auf der Straße unterwegs sind, brauchen sie wenigstens theoretisch viel Platz! Und es soll komfortabel sein. Die für viel Steuergeld abgesenkten Bordsteine und farbigen Markierungen an den Straßeneinmündungen reichen nicht mehr: Es müssen Hochborde sein!

Die Autofahrer bekommen an den Einmündungen Schwellen gesetzt. Dabei hat es auf der Jöllenbeckerstraße bislang keine bekannten Abbiege-Unfälle mit Radfahrern gegeben. Die Fahrtrichtung der Autofahrer ist klar: Richtung Innenstadt und wieder zurück.

Die Beseitigung der rund 30 Parkplätze wird jedoch für viele Anwohner gravierende Nachteile bringen!

Mieter, Besucher und Lieferanten sind zumeist auf den einzigen Parkstreifen angewiesen; Taxen, Rettungswagen ebenso. Wohin also, wenn keine Parkplätze mehr da ist?

Die Koalition hat da gute Ideen.

  1. Vorschlag: Anwohner können die Nebenstraßen zum Parken nutzen.

Leider sind die Nebenstraßen in dem gesamten Streckenabschnitt von den dortigenAnwohnern belegt. Das Beispiel der Pfälzerstraße zeigt die Parksituation an einen ganz normalen Werktag zur arbeitsüblichen Tageszeit.

  1. Vorschlag: Anwohner können Parkplätze auf ihrem Grundstück einrichten.

Das ist nicht nur mit großen Kosten für die Eigentümer verbunden, sondern zudem weder schön noch umweltfreundlich und oft auch schlicht nicht machbar. Kämpft man sonst gern auf breiter Front gegen Schottergärten und Flächenversiegelung, spielt das alles beim Umbau der Jöllenbeckerstraße keine Rolle mehr.

Wie gesagt, es geht um Höheres…