23.07.2022.
2021 haben so viele Menschen im Home Office gearbeitet wie nie zuvor. Jeder vierte Erwerbstätige in Deutschland hat, laut Statistischem Bundesamt, im vergangenen Jahr wenigstens zwischenzeitlich seinen Beruf zuhause ausgeübt.
Während Heimarbeit überwiegend einen guten Ruf genießt und die Mehrheit der Bürger für eine Aufrechterhaltung der Home-Office-Option in speziellen Branchen sind, kann die Regelung auch massive negative Auswirkungen auf die Gesundheit von Angestellten haben, wie der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) herausgefunden hat. Demnach macht fast jeder Dritte, der sein Büro in das Wohnzimmer verlegt hat, unbezahlte Überstunden. Auch die Erwartung dauerhafter Erreichbarkeit übt einen besonderen psychischen Druck aus. Jeder Zweite gab an, in der Freizeit nicht mehr richtig abschalten zu können.
Diese Entwicklungen haben wir zum Anlass genommen, zur kommenden Ratssitzung eine schriftliche Anfrage einzureichen.
Wir möchten wissen, auf welche Weise die Stadtverwaltung gewährlistet, dass bei ihren Angestellten in Heimarbeit keine potenziell gesundheitsgefährdenden Mehrbelastungen und Negativfolgen, wie sie in der DGB-Studie beschrieben wurden, eintreten. Außerdem verlangen wir Auskunft darüber, welche Präventionsangebote die Kommune für ihre Beschäftigten plant, um potenziellen Negativfolgen von Home Office von Vornherein so gut wie möglich entgegenzuwirken.
Dr. Florian Sander, Vorsitzender und sozialpolitischer Sprecher der AfD-Ratsgruppe, zeigt sich entschlossen: „Wir nehmen die alarmierenden Zahlen sehr ernst. Die Grenzen zwischen Arbeitszeiten und Feierabend verschwimmen zusehends, zu Lasten der Erwerbstätigen. Deshalb möchten wir – im Rahmen unserer Möglichkeiten – sichergehen, dass Angestellte der Stadtverwaltung nicht unter den gesundheitsschädlichen Nebenwirkungen von Heimarbeit leiden und im schlimmsten Fall sogar langfristige Folgen davontragen“.