13.08.2022.

Vor einiger Zeit haben wir als Bielefelder AfD-Ratsgruppe eine Anfrage zu ausbleibenden und schlecht platzierten Durchsagen bei dem Bielefelder Verkehrsunternehmen „MoBiel“ gestellt. Anlass war unter anderem die Tatsache, dass in den Wagons der Linie 2 über einen Lautsprecher darauf hingewiesen wird, dass der Aufzug an der Haltestelle „Beckhausstraße“ außer Betrieb ist.

Diese Durchsage startet jedoch erst während der Einfahrt zu der Haltestellte „Hauptbahnhof“. Fahrgäste mit Mobilitätseinschränkung oder Sehbehinderung, erfahren erst von dem gesperrten Fahrstuhl, wenn es schon zu spät und ein Ausstieg am Hauptbahnhof kaum noch möglich ist.

„MoBiel“ teilte auf unsere Anfrage hin mit, dass die Durchsage zu dem defekten Aufzug nun so vorverlegt werden soll, dass alle, die auf ihn angewiesen sind, in Zukunft die nötige Zeit zum Ausstieg bekommen werden. Die AfD wirkt und macht Bielefeld ein Stück barrierefreier.

Zu unserer Anfrage und der daraus resultierenden Reaktion seitens „MoBiel“ sprach der Vorsitzende der AfD-Ratsgruppe, Dr. Florian Sander, in der letzten Sitzung:

„Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, verehrte Kollegen, liebe Gäste,

das hier von uns erfragte Thema mag kleinteilig werden. Es ist aber ein wichtiger Baustein bei einem Problemkomplex, der gerade bundesweit diskutiert wird. Vor nicht allzu langer Zeit wurde in einem Ausschuss eine Kollegin der CDU von einer Kollegin der PARTEI darüber belehrt, dass, wenn sie doch mit den Behinderungen des Autoverkehrs in der Stadt unzufrieden sei, „einfach“ das 9-Euro-Ticket nutzen solle. Und hier gelangen wir zum Kern des Problems: Noch so gute Preisanreize nützen nichts, wenn die Infrastruktur fehlerhaft ist. Das gilt für die DB wie für MoBiel.

Wir begrüßen es natürlich, wenn MoBiel jetzt mitteilt, dass – auf unsere Anfrage hin – die Ansage zum außer Betrieb gesetzten Aufzug an der Beckhausstraße so vorverlegt wird, dass gerade die, die auf ihn angewiesen wären, auch noch Zeit haben, vorher auszusteigen. Man kann jetzt also, implizit von MoBiel bestätigt, sagen: Dank der AfD wird der ÖPNV in Bielefeld barrierefreier. Ist ja auch mal eine wichtige Erkenntnis in diesem Hause.

Und dennoch: Der erste Teil der Antwort auf unsere Anfrage ist leider ein Witz. MoBiel gibt offen zu, dass sie auf Durchsagen verzichtet haben – und warum? Zugunsten der „App“, über die sich die Fahrgäste angeblich „primär“ mit Informationen versorgen würden. Liebe Kollegen, glaubt denn wer ernsthaft, dass, nicht zuletzt vielleicht gerade für Senioren, die kein Smartphone nutzen, ausgerechnet die App das primäre Informationsinstrument hierfür ist? Was ist denn das für ein Blödsinn?

Wenn ich an einer Haltestelle warte und eine Fahrt ausfällt – gerade in den Abendstunden – dann ist eine Durchsage das mindeste! Das ist, ich sage es hier nochmal, ein Arbeitsaufwand von wenigen Sekunden. Es kann doch nicht sein, lieber Verkehrsbetrieb MoBiel, dass dafür keine Kapazitäten zur Verfügung stehen. Knopf drücken, Spruch aufsagen, fertig. Wo ist das Problem?

Liebe Kollegen: Solange wir über solche Dinge wirklich noch diskutieren würden, sind die Debatten über Ticketpreise völlig absurd. Das Problem beginnt viel früher, nämlich beim Service und bei der Frage von Zuverlässigkeit und Transparenz. Solange das nicht gegeben ist, wird das Nutzerverhalten immer zu gering bleiben.

Besten Dank.“