23.06.2024.
1.300 Menschen hätten im Kriegsszenario und bei Angriffen aus der Luft tief unter dem Telekom-Hochhaus Schutz gefunden.
Der riesige, 800 Quadratmeter umfassende Atomschutzbunker erstreckt sich über zwei Stockwerke und ist eine der wenigen Zufluchtsstätten für den Katastrophenfall.
Wie die Tageszeitung „Neue Westfälische“ vor einer Woche berichtete, wird der unterirdische Komplex geschlossen. Der anhaltende bewaffnete Konflikt zwischen der Ukraine und Russland macht deutlich, dass die Gefahr eines mit nuklearen Waffen geführten Weltkriegs gegenwärtig ist.
Wie kritisch die Lage im Fall eines Krieges wäre, zeigen Erhebungen aus 2023: Im Juni des vergangenen Jahres stellten die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben sowie das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe fest, dass die Zahl der verfügbaren Plätze in Atomschutzbunkern gerade einmal einem halben Prozent der Bevölkerung entspricht.
Die AfD-Ratsgruppe Bielefeld schlug deshalb vor, die leerstehende Jahnplatzunterführung künftig (auch) als möglichen Schutzraum zu nutzen und stieß auf taube Ohren.
Der Vorsitzende der AfD-Gruppe im Bielefelder Rat, Dr. Florian Sander, hat deshalb eine Anfrage an die Stadtverwaltung initiiert und erklärt: „Atomschutzbunker sind inzwischen Mangelware. Nicht einmal eine halbe Million Menschen in Deutschland könnte sich im Falle eines Atombombenabwurfs zumindest vorübergehend in Sicherheit bringen. Dabei ist die Gefahr eines Weltkriegs, der zudem mit Nuklearwaffen geführt werden könnte, ganz objektiv gesehen so groß wie seit der Kuba-Krise nicht mehr – und damit größer als noch zur Zeit des weiteren Kalten Krieges danach.
Die Stadtverwaltung muss uns sowie den Bielefelder Bürgern Rede und Antwort stehen. Aus diesem Grund haben wir eine Anfrage gestellt, die ergeben soll, welche Anstrengungen unternommen werden, um bei den zuständigen Landes- und Bundesbehörden auf einen Erhalt und eine Modernisierung des Atomschutzbunkers hinzuwirken und ob im Falle einer Schließung andere Standorte für ABC-Schutzräume in Bielefeld geplant sind.“
Hinterlasse einen Kommentar