02.08.2024.

Die Liste der Bielefelder Problemzonen und Angsträume ist lang. Die prominentesten Vertreter sind der Kesselbrink, die sogenannte „Tüte“ am Hauptbahnhof, der Jahnplatz sowie der Kunsthallenpark.

Es gibt aber auch Bereiche, die viele Bürger nicht auf dem Schirm haben, weil sie außerhalb der von Passanten hochfrequentierten Gegenden liegen. Ein solcher Vertreter ist das Ostmannturmviertel. Das Viertel liegt zwischen Herforder Straße, Walther-Rathenau-Straße, Friedrich-Ebert-Straße und Werner-Bock-Straße.

Anwohner berichten von Dealern, die ihre Geschäfte im Viertel abwickeln und Exkremente, Müll und benutzte Spritzen hinterlassen. Andere brechen auf der Suche nach einem Schlafplatz in nahegelegene Tiefgaragen und auf Terrassen ein.

Die Tageszeitung Neue Westfälische titelt „Bielefelder Quartier kämpft gegen Drogen auf dem Spielplatz“ und berichtet sogar von Prostitution. Schuld soll ein Weg sein, der den Drogen- und Alkoholiker-Hotspot „Tüte“ mit einer Drogenberatungsstelle verbindet. Bürger klagen, dass es von Jahr zu Jahr schlimmer werde und die Polizei nicht ausreichend mit ihnen zusammenarbeite.

Eine Nachbarin, welche die NW namentlich nennt, klagt, dass sie zwar jeden Dealer kenne und auch deren „Routen“ wisse, sich die Polizei aber kein einziges Mal bei ihr oder anderen Anwohnern erkundigt hätte.

Immerhin lud die Polizei die Anwohner jetzt zu Gesprächen ein, um gemeinsam ein Konzept zu erarbeiten. Vertreter der Stadt oder des Ordnungsamtes waren nicht anwesend.

Dr. Florian Sander, Vorsitzender und sozialpolitischer Sprecher der AfD-Ratsgruppe, merkt an: „Die Zustände im Ostmannturmviertel, geprägt von Drogenhandel und unhygienischen Verhältnissen, zwischen denen dann Kinder spielen und groß werden sollen, erfordern dringendes Handeln. Es bedarf intensiver Zusammenarbeit mit den Anwohnern, um gezielt gegen Kriminalität vorzugehen. Neben infrastrukturellen Maßnahmen wie stärkerer Polizeipräsenz und besserer Beleuchtung sind soziale Unterstützung und Präventionsprogramme wichtig. Besonders die Kinder im Viertel, die durch die unmittelbare Nachbarschaft zur Drogenszene schnell mit gefährlichen Substanzen in Berührung kommen könnten, gilt es zu schützen.

Und allerspätestens in solchen Fällen müssen Erwägungen der Suchthilfe dann endlich mal zugunsten der Sicherheit der Anwohner und Passanten in den Hintergrund treten. Es kann nämlich auch nicht sein, dass etwa ein Sozial- und Gesundheitsausschuss pausenlos nur über die Suchthilfe redet, aber alle anderen Betroffenen konstant ausblendet, als ginge ihn das alles nichts an.“