08.10.2024.

Die geplante ICE-Schnellbahntrasse zwischen Bielefeld und Hannover, die Teil des Deutschlandtakts ist, sorgt für Kontroversen, vor allem weil die favorisierte Streckenvariante durch das Naturschutzgebiet Großer Bruch am Wellbach führen soll.

Diese Anbindung würde erfordern, dass neben dem bestehenden Viadukt in Schildesche eine zweite Eisenbahnbrücke über den Johannistalbach errichtet wird, was erhebliche Eingriffe in die Natur mit sich bringen würde. Obwohl die Deutsche Bahn diese Variante als die technisch umsetzbarste Lösung ansieht, stößt sie auf Kritik, insbesondere aufgrund der Auswirkungen auf die Umwelt und der hohen Baukosten.

Alternativen wie die Anbindung Brake hätten geringere Eingriffe in die Natur, würden jedoch den Abriss von Häusern erfordern.

Neben den ökologischen Bedenken wird auch der Verkehrsknotenpunkt zwischen den Bielefelder Stadtteilen Brake und Milse als kritischer Punkt angesehen. Hier müsste die sechsgleisige Trasse durch ein enges Gebiet verlaufen, das bereits durch den Bau des Straßenkreuzes der B61 und L712n belastet wird.

Zudem sind in Bielefeld selbst umfassende Umbaumaßnahmen am Hauptbahnhof geplant, um die neuen Gleise zu integrieren, was zusätzliche Kosten und infrastrukturelle Anpassungen bedeutet.

Dr. Florian Sander, Vorsitzender der AfD-Ratsgruppe Bielefeld und selbst Pendler, der die Strecke mehrmals im Monat befährt, hält fest: „Die geplante ICE-Trasse durch das Naturschutzgebiet Große Bruch am Wellbach stellt einen massiven Eingriff in ein sensibles Ökosystem dar. Von den Grünen hört man dazu bisher erstaunlich wenig. Statt einem solchen Projekt, das den angeblichen ökologischen Grundsätzen der Grünen widerspricht, sollte die Stadt gemeinsam mit der Bahn alternative Lösungen fördern, wie die Modernisierung bestehender Trassen oder modernere, umweltschonende Verkehrslösungen. Es ist an der Zeit, dass Bielefelds Koalition den Schutz der Natur ernst nimmt, konsequent handelt und den realitätsfernen Plänen der Deutschen Bahn den Riegel vorschiebt. Diese sollte lieber erst einmal ihre bestehenden Probleme in den Griff kriegen und gewährleisten, dass die Züge überhaupt ankommen, anstatt für 20 Minuten Beschleunigung Naturschutzgebiete zu zerstören.“