04.11.2024.
So soll die Zukunft eines intakten Stadtteils aussehen!
Dass in Bielefeld kein Stein auf dem anderen bleibt und sich Baustelle an Baustelle reiht, daran mussten sich nicht nur die Bielefelder, sondern auch Berufspendler und Besucher aus der Umgebung gewöhnen. Aber damit ist noch lange nicht Schluss!
Nachdem der geplante Bau eines achtstöckigen Büroturms an der Kurt-Schumacher-Straße/Voltmannstraße endlich seinen Weg in die Öffentlichkeit gefunden hat und von den Anwohnern lebhaft kritisch diskutiert wird, wurde in der letzten Sitzung der Bezirksvertretung Schildesche heimlich, still und leise ein neuer Bebauungsplan für die Stapelbrede verabschiedet!
Acht Stockwerke! Das ist doch gar nichts!
Der Straßenzug Stapelbrede führt durch ein Wohngebiet mit Mehrfamilienhäusern und verbindet die Westerfeldstraße mit der Straße An der Reegt in Richtung Apfelstraße. Die geräumige und mit Grün angelegte Siedlung besteht größtenteils aus 3 – 4 geschossigen Wohnhäusern.
Zwei Hochhäuser in hinteren Bereich und ein großer Wohnkomplex an der Zufahrt Westerfeldstraße stechen mit jeweils acht Voll-Geschossen heraus.
Die kinderreiche Siedlung ist mit einem Spielplatz, Sportplatz, Kita, Schule, Bus- und Stadtbahnanbindung gut aufgestellt. Die Welt ist also zunächst mal in Ordnung.
Aber Bielefeld wäre ja nicht Bielefeld, wenn man hier nicht Hand anlegen würde…
Um den angespannten Wohnungsmarkt zu entlasten und weiteren Wohnraum zu schaffen, wurde also „hinter den Kulissen“ nach dem Willen der rotgrünen Bezirksmehrheit einschließlich CDU und FDP der neue Bebauungsplan aufgestellt:
Aufstocken – Verdichten – Abreißen
- Bestandsgebäude sollen mit zwei zusätzlichen Vollgeschossen aufgestockt werden.
- Die Freifläche im Zentrum wird mit drei weiteren Wohnblöcken verdichtet.
- Die achtgeschossigen Wohnhäuser im hinteren Bereich werden abgerissen und sollen in der Zukunft mit ZWÖLF Stockwerken alles überragen.
Die ca. 220 neuen Wohnungen sollen geschätzt 1000 Menschen hier in Schildesche ein neues Zuhause geben.
Aber was macht das mit dem Stadtteil?
Kann die Infrastruktur überhaupt diese vielen Menschen aufnehmen? Reichen Kita- und Schulplätze? Ist das steigende Verkehrsaufkommen überhaupt zu bewältigen?
Schon heute ist die Westerfeldstraße mit den Kreuzungen Apfelstraße und Engersche Straße stark belastet. Vor allem die Apfelstraße wird nach dem Schulneubau und sich weiter ergebender Bebauung auf der entstandenen Freifläche durch verkehrsplanerische Änderungen ein Knotenpunkt mit Stau ähnlich der Engerschen Straße werden.
Und dazu nun die maximale Verdichtung der Wohnbebauung in der Stapelbrede …
Die Umweltbelastung durch den Berufs- und Pendelverkehr ist im Herzen Schildesches jetzt schon erheblich. Wohnraum schaffen ist das Eine, aber Maß und Mitte das Andere!
Sechs- und zwölfgeschossige Wohntürme werden den beschaulichen und gesunden Stadtteil verändern. In jeder Beziehung!
Hinterlasse einen Kommentar