20.03.2025.

Die Stadt Bielefeld plant einen neuen Kulturentwicklungsplan – doch statt echter kultureller Identität setzt die Verwaltung auf ideologische Schlagworte wie „Vielfalt“ und „Diversität“. Die AfD-Ratsgruppe Bielefeld hält dagegen: Kultur ist mehr als nur Beliebigkeit – sie ist Identität, gibt Orientierung und schafft Zusammenhalt.

In seiner Rede im Stadtrat erklärt der Vorsitzende der AfD-Ratsgruppe und Oberbürgermeisterkandidat, Dr. Florian Sander, warum unser Änderungsantrag dringend notwendig ist:

„Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, liebe Kollegen, liebe Gäste,

wir befinden uns ja mit Blick auf den vorliegenden Entwurf eines Kulturentwicklungsplans noch auf einer relativ abstrakten Ebene, oder, wie es in der Arbeitsgruppe zum Leitbild Stadtentwicklung immer hieß, relativ hohen „Flughöhe“. Die Konkretisierung erfolgt später, jetzt geht es zunächst noch um die Ebene der Handlungsfelder, der Leitlinien, der Grundsätze usw. Genau dies ist jedoch eine wichtige Ebene, gerade auch im Bereich Kultur, denn hier werden die grundsätzlichen Pflöcke in die Erde gerammt, die den Rahmen setzen hinsichtlich der Fragen: Was ist Kultur überhaupt? Was verstehen wir unter Kultur? Was soll Kultur in unserer Stadt sein? Und, nicht zuletzt: Welche Rolle übernimmt eigentlich die Stadt dabei?

Ganz viel ist im vorliegenden Entwurf noch von den Modewörtern „Vielfalt“ und „Diversität“ die Rede. In der Tat kann ja heute keines Ihrer zahlreichen „Gesamtkonzepte“ zu allen möglichen Themen, von Stadttauben bis hin zu öffentlichen Toiletten, mehr auskommen ohne mindestens einmal von Vielfalt und Diversität zu reden. Was uns jedoch noch wesentlich im aktuellen Entwurf des Plans fehlt, ist das Element, was Kultur zu etwas auch gesellschaftlich Wesentlichem macht: Kultur ist nämlich auch Identität! Der Begriff der Identität taucht im bisherigen Entwurf lediglich ganze zweimal auf: Einmal dort, wo es, zum gefühlt hundertsten Mal, um „Vielfalt“ geht, in diesem Fall dann um „geschlechtliche Identität“. Also: Nicht das, was wir meinen. Und beim anderen Auftauchen des Wortes „Identität“ geht es traurigerweise bloß ums Marketing, also um das „Vermarkten der urbanen Großstadt-Identität“. Da fragt man sich wirklich: Wie bitte? Mehr hat Kultur hier nicht mit Identität zu tun?

Dabei ist sie schlichtweg der Kern des Kulturellen, denn Kultur begründet unsere kollektive Identität: Als Abendland, als Volk, als Region, als Stadt. Wer Kultur ohne Identität denkt, der denkt dabei höchstens an irgendein graues, gesichtsloses Etwas ohne Ecken und Kanten, ohne Charakteristika. Der Begriff „Identität“ gehört als Leitlinie da also rein, und genau das fordern wir in unserem Änderungsantrag.

Und wir gehen noch weiter: Wir möchten auch den Begriff der „Leitkultur“ da drin haben. Denn ja, in der Tat: Wie wir in unserem Änderungsantrag sagen, vermag Leitkultur auch integrativ zu wirken, indem sie einen klaren Rahmen setzt für jene, die hier heimisch werden wollen. Auch das ist eine Funktion von Kultur als kollektiver Identität. Es geht eben nicht nur um Vielfalt und Buntheit und ganz viel einfach so Zusammenwürfeln, sondern auch um Rahmensetzung und Struktur.

Dann: Besondere Berücksichtigung von Kindern und Jugendlichen hinsichtlich ihrer Bedarfe steht richtigerweise drin; wir sagen aber: Wieso nicht auch Senioren? Auch Senioren haben den Anspruch, im Rahmen des kulturellen Lebens mitgenommen zu werden, besonders berücksichtigt zu werden. Gerade in einer Gesellschaft, in der Senioren in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer mehr mit der Herausforderung der Einsamkeit konfrontiert sind! Kulturelles Leben ist das effektivste Mittel gegen Einsamkeit im Alter, und deswegen sagen wir: Auch Senioren sollten da ganz besonders mitgenommen werden und möchten das in den Leitlinien drin haben.

Schlicht und einfach streichen wollen wir den Einschub, von dem ein Teil wohl vom Integrationsrat stammt: „Awarenesskonzepte“ und „Safe Spaces“ – brauchen wir nicht. Sogenannte „Safe Spaces“ sind in erster Linie Orte der Segregation und der Separierung, Orte, die gesellschaftliche Gräben eher wieder verfestigen, weil sie Sonderrechte für bestimmte Bevölkerungsgruppen zu zementieren versuchen. „Safe Spaces“ haben mit „Vielfalt und Diversität“ dabei übrigens genauso viel zu tun wie eine leblose Wüste mit dem Ozean. Kultur ist „Begegnung“ und nicht Abschottung oder Separation. Bei der Frage „Ist das Kunst oder kann das weg?“ kann man also bei diesem Einschub tatsächlich sagen: Kann weg. Und auch das fordern wir mit unserem Antrag.

Besten Dank!“