03.06.2020.
Ein Gastbeitrag von Alice Weidel.
Der traditionelle Frühjahrsaufschwung auf dem Arbeitsmarkt fällt in diesem Jahr aus. 2,813 Millionen Menschen sind arbeitslos, im Vergleich zum Mai 2019 kletterte die Zahl um 577.000 Personen nach oben.
Hinzu kommen weitere 1,06 Millionen Bürger in Kurzarbeit für April, wie die Bundesagentur für Arbeit mitteilt, so dass sich ihre Gesamtzahl nun auf fast 11 Millionen beläuft. Dies ist der höchste jemals gemessene Wert und weit mehr als der bisherige Rekord aus dem Finanzkrisenjahr 2009, als 1,44 Millionen Arbeitnehmer kürzer treten mussten.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften in Deutschland ist wegen der Coronakrise weiter deutlich gesunken. Alle Branchen sind betroffen. Fast die Hälfte des Rückgangs geht auf die abnehmende Nachfrage in Zeitarbeit und Industrie zurück, auch das Gastgewerbe, wo 42 Prozent weniger Stellen gemeldet waren, ist stark angeschlagen.
Die Zahl der Beschäftigten in Deutschland ist auf 44,8 Millionen Personen gesunken – ein Rückgang um 210.000 im Vergleich zum März. Damit ist die Beschäftigungzahl erstmals seit März 2010 rückläufig.
Wie viele Unternehmen seit den Corona-Maßnahmen schon pleite gegangen sind, ist noch nicht bekannt. Gemessen an den Neuinfektionen müssen Lockerungen weitgehend hin zur Normalität eingeführt werden, damit Gastgewerbe, Industrie und Handel wieder zur Gänze in Schwung kommen. Alles andere ist ein Risiko für den Wirtschaftsstandort Deutschland, aber auch langfristig für den sozialen Frieden.
https://www.handelsblatt.com/…/arbeitsmarkt-z…/25882274.html