Hier der offene Brief von Frau Fuchs an Sigmar Gabriel (SPD). Lesen Sie hier auch die Antwort des Kommunikators des Parteivorstandes der SPD.

Sehr geehrter Herr Gabriel,
von wem stammt der Brief, der unter Ihrem Namen kürzlich in der Bild Zeitung veröffentlicht wurde?
Vom Privatmann Sigmar Gabriel? Dann kann ich vor dem Hintergrund Ihrer eigenen Familiengeschichte (gemeinsame Tochter mit einer Türkin) verstehen, dass Sie alle hier lebenden Türken einschließlich der Pass-Deutschen mit „Ihr“ anreden („Liebe türkische Mitbürger, Ihr gehört zu uns“) und sie ohne Abstriche Ihrer Sympathie versichern. Als Privatmann steht Ihnen das zu, das gehört zu Ihren demokratischen Grundrechten.
Aber mögen Sie als Deutscher auch alle Deutschen in diesem Land? Rein rhetorische Frage. Jeder weiß, dass das nicht so ist, dass sie auf Deutsche, die einer ungehemmten, naiv verklärten bunten Weltoffenheit kritisch gegenüber stehen und in ihr eine (politisch unkorrekte) potentielle Gefahr erkennen, in diesem Lande gut verzichten könnten. Dieses „Pack“ brauchen Sie nicht, es gehört Ihrer Meinung nach hier eigentlich nicht her. Das haben Sie mehr als einmal deutlich gemacht.
Aber alle Türken gehören zu uns? Wen meinen Sie mit „uns“?
Stammt der Brief jedoch vom Außenminister Sigmar Gabriel, der im Namen unseres Landes und unserer Bevölkerung spricht bzw. schreibt, dann, Herr Gabriel, sind Sie ja wohl übers Ziel hinausgeschossen. Wie kommen Sie dazu, im Namen aller Deutschen etwas zu versichern, hinter dem ganz bestimmt nicht alle Deutschen stehen? Noch einmal: Wen meinen Sie mit „uns“?
Ich gehöre definitiv nicht zu Ihrem „uns“. Viele Deutsche und Nicht-Deutsche (darunter auch Türken) in meinem Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis identifizieren sich ebenfalls nicht mit Ihrem „uns“.
Ehe jetzt wieder pauschal die unsägliche Nazi-,Hass-, Rassisten- Fremdenfeindlichkeits- und Islamphobiekeule geschwungen wird, gestatten Sie mir bitte, differenziert und dezidiert zum Ausdruck zu bringen, welche Türken meines Erachtens nicht zu uns gehören, unabhängig davon, wie lange sie und ihre Familie schon hier sind und ob sie einen deutschen Pass haben oder nicht.
Diejenigen Türken, die
– R.T. Erdogan zujubeln,
– in Parallelgesellschaften – die es mittlerweile überall in unserem Land gibt – leben und die weder willens noch fähig sind, sich in
  unsere Gesellschaft zu integrieren und deshalb auch nie wirklich in unserem Land ankommen werden,
– die Scharia über unser Grundgesetz stellen und unsere Gesetze missachten,
– unsere gesellschaftlichen Normen und Werte ablehnen,
– unverhüllten Antisemitismus leben,
– unsere Polizei angreifen und lächerlich machen,
– unsere Sprache nicht sprechen bzw. verhunzen,
– unser Land und seine deutsche Bevölkerung verachten und verunglimpfen ( Paradebeispiel Deniz Yucel in seinen Hetzartikeln )
– sich rassistisch und gewalttätig gegenüber Deutschen verhalten,
– unsere Kultur und Religion nicht akzeptieren und sie deshalb in ihrem Sinne verändern wollen,
– hier leben, als sei Deutschland bereits eine Provinz der Türkei,
– Frauen als nicht gleichberechtigt betrachten,
– ständig fordern, aber selber nichts einbringen,
gehören NICHT zu uns, sind keine von uns.
Sie sind in keiner Hinsicht ein Gewinn oder eine Bereicherung für unser Land.  Im Gegenteil, sie sorgen für Probleme, auf die wir gut verzichten könnten.
All das sollte der Außenminister der Bundesrepublik Deutschland wissen und berücksichtigen, bevor er in einem offenen Brief alle hier lebenden Türken als zu uns gehörig bezeichnet.
Mit freundlichem Gruß
B. Fuchs
Hier nun die Antwort:
Sehr geehrte Frau Fuchs,
vielen Dank für Ihre E-Mail, die uns am 25. Juli 2017 erreicht hat.
Sigmar Gabriel ist im Auswärtigen Amt also ist er über den Parteivorstand nicht mehr zu erreichen.
Trotzdem antworte ich unter Vorbehalt gerne in meiner Funktion als Kommunikator des Parteivorstandes der SPD. „Uns“ – das ist das deutsche Volk. Dazu gehören Menschen mit türkischem Namen und Hintergrund dazu.
Die Regierung ist dazu da für das deutsche Volk zu sprechen. Das ist keine Anmaßung sondern eine elementare Aufgabe der Bundesregierung und damit
des Außenministers Sigmar Gabriel.
Es stehen nie „alle“ Deutschen hinter irgendetwas. Der Personenverband allerdings, also das Deutsche Volk, hat mit Sicherheit (dennoch) eine Meinung.
Ich kann Ihnen gerne weiter erklären was Deutschsein heißt und wer damit gemeint ist.
Dazu können Sie mich gerne unter der unten angegebenen Nummer anrufen.
Mit freundlichen Grüßen aus dem Willy-Brandt-Haus
Dimitrios Papoulias (griechischer Name und Hintergrund – trotzdem Deutscher)
SPD-Parteivorstand
Direktkommunikation
Anmerkung:
Das Verständnis unserer Regierung (und allen anderen Parteien des Bundestages), darüber wer alles zum deutschen Volk gehört und wer nicht, lässt doch, obwohl schon länger bekannt, aufhorchen. Nach diesem Verständnis ist das deutsche Volk ein „Personenverband“ (Dimitrios Papoulias, SPD) dem jeder angehören kann, sofern er/sie es denn schafft, die deutsche Staatsangehörigkeit zu erlangen. Dies ist das gängige Verständnis der Multikulturalität. Dazu ein Zitat von Rolf Peter Sieferle (Historiker und Soziologe):
Universalistisch bedeutet Mulitikulturalität die Reduktion der konkreten Menschen auf abstrakte „Individuen“, die im Sinne des zivilisatorischen Programms zu entkulturieren und zu assimilieren sind“ (Rolf Peter Sieferle 2017, Finis Germania, Verlag Antaios, S.83).
Diese Programm wird auch von der SPD weiter verfolgt und vollstreckt. Nur die AfD kann, als einzige und echte Opposition, diesen Kurs noch ändern. Geben Sie uns daher ihre Stimme bei der kommenden Bundestagswahl 2017!